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Pflege und Gesundheit für Unternehmen, Hochschulen, öffentliche Verwaltungen und Institutionen

Eldercare in Unternehmen und Institutionen

Amiravita News, 10. April 2024
© EnvatoElements, seventyfourimages

Eldercare in Unternehmen und Institutionen

Kennen Sie den Begriff „Eldercare“? Und welche Rolle spielt das Thema in unserem beruflichen Alltag?

In unserer modernen Arbeitswelt gewinnt das Thema Eldercare im Unternehmenskontext zunehmend an Bedeutung. Die demografische Entwicklung führt dazu, dass immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichzeitig berufstätig und für die Sorge und Pflege älterer Familienangehöriger verantwortlich sind. Organisationen stehen hier vor der Herausforderung, Lösungen zu finden, um ihre Mitarbeitenden in dieser Situation zu unterstützen, ihre Arbeitsfähigkeit zu erhalten und gleichzeitig die Balance zwischen Beruf und Pflegeverantwortung zu ermöglichen.

Was ist Eldercare?

Eldercare bezeichnet die Pflege und Unterstützung älterer Familienmitglieder oder anderer nahestehender Personen, die aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderung Unterstützung benötigen. Dies kann eine Vielzahl von Aktivitäten umfassen, darunter Hilfe bei der täglichen Grundversorgung, medizinische Betreuung, emotionale Unterstützung und die Organisation von Pflegediensten.

Herausforderungen

Die Pflege von älteren Familienangehörigen kann eine physische, emotionale und finanzielle Belastung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darstellen. Die Anforderungen der Arbeit und die Pflegeverantwortung können zu Stress, Überlastung und Burnout führen. Darüber hinaus können fehlende Unterstützungssysteme dazu führen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich zwischen ihren beruflichen Verpflichtungen und der Pflege ihrer Angehörigen entscheiden müssen, was ihre Arbeitsleistung und -zufriedenheit beeinträchtigen kann.

Organisatorische Einbindung im Unternehmen

Häufig ist die Unterstützung der betroffenen Mitarbeitenden im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) angesiedelt. Ein effektives BGM kann eine wesentliche Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen von Eldercare spielen. BGM zielt darauf ab, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern und gesundheitliche Risiken am Arbeitsplatz zu minimieren.

Durch die Integration von Eldercare-Unterstützungsmaßnahmen in das BGM können Betriebe und Institutionen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei unterstützen, die Balance zwischen Arbeit und Pflegeverantwortung zu finden und gleichzeitig ihre Arbeitsfähigkeit zu erhalten.

Das BGM muss keine eigene Abteilung sein und auch nicht so heißen, manchmal übernimmt diese Aufgaben eine Person in der Personalabteilung, heute oft auch HR (Human Ressources) genannt, manchmal ist es im Sozialreferat angesiedelt, oder auch in anderen Bereichen, wie bei der Assistenz der Geschäftsführung. Aber - gleich, wo diese wichtige Aufgabe organisatorisch aufgehangen ist - immer kümmert sich diese Abteilung, diese Person darum, dass in Ihrer Organisation die Unterstützung für betroffene Mitarbeiter angeboten wird.

Unterstützungsmöglichkeiten durch Unternehmen oder Institutionen

Nicht alle möglichen Angebote kann jedes Unternehmen, jede Institution zur Verfügung stellen und nicht jede Lösung passt für die individuelle Situation. Aber vielleicht können wir hier einige Anregungen geben, welche Unterstützungsangebote es eventuell in Ihrem Unternehmen gibt und was Sie auch mit Ihrer Führungskraft besprechen könnten.

  • Flexible Arbeitszeitregelungen:
    Die Möglichkeit zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung ermöglicht es den Mitarbeitenden, ihre Arbeit an ihre Pflegeverpflichtungen anzupassen. Dies kann die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege erleichtern. Auch lebensphasenorientierte Arbeitszeitmodelle könnten helfen.
  • Telearbeit und Homeoffice:
    Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, ermöglicht es den Mitarbeitenden, ihre Arbeitszeit flexibler zu gestalten und Pflegeverpflichtungen zu erfüllen, ohne den Arbeitsplatz zu verlassen.
  • Pflegezeit und Sonderurlaub:
    Neben den verschiedenen gesetzlichen Möglichkeiten für Pflegeauszeiten bieten manche Unternehmen ihren Mitarbeitenden zusätzliche bezahlte oder unbezahlte Pflegezeit, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich um ihre pflegebedürftigen Angehörigen zu kümmern.
  • Eldercare-Unterstützungsprogramme:
    Dazu zählt die Amiravita. D.h. Ihr Unternehmen hat bereits reagiert und bietet Ihnen die Unterstützung bei der Organisation von Pflegeleistungen. Dazu gehört beispielsweise die Vermittlung von Pflegediensten und die Bereitstellung von Informationen zu allem rund um das Thema Eldercare, Pflege und Gesundheit.
  • Interne Beratungsangebote:
    Die Bereitstellung von Beratungsangeboten durch geschulte Fachkräfte, wie zum Beispiel Pflegelotsen, kann den Mitarbeitenden helfen, mit den Herausforderungen der Eldercare umzugehen und Lösungen zu finden, die ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen. Auch interne Selbsthilfe, wie ein Pflegestammtisch zum Austausch mit anderen Betroffenen, wird manchmal angeboten.
  • Angebote zur Kinderbetreuung:
    Unternehmen können ihre Mitarbeitenden bei der Organisation von Kinderbetreuung unterstützen, um diesen die Möglichkeit zu geben, sich verstärkt um ihre älteren Familienangehörigen zu kümmern.
  • Angebote zur mentalen Gesundheit:
    Die emotionale Belastung von Mitarbeitenden, die von Pflege betroffen sind, ist oft hoch. Viele Unternehmen und Institutionen bieten verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten auch im Bereich der mentalen Gesundheit an, zum Beispiel Vorträge zu Resilienz oder psychosoziale Beratung.
  • Flexible Versicherungsoptionen:
    Manche Unternehmen bieten flexible, unternehmensspezifische Versicherungsoptionen an, die den Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, ihre Familienmitglieder, einschließlich älterer Angehöriger, in ihre Versicherungspläne einzubeziehen. Dies ist häufig in Konzernen der Fall.
  • Gesundheitsförderung und Prävention:
    Durch die Förderung von Gesundheitsprogrammen und präventiven Maßnahmen können Unternehmen dazu beitragen, die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden zu verbessern und so das Risiko von Krankheiten und Stress zu reduzieren.
  • Kommunikation und Sensibilisierung:
    Nicht zuletzt ist es hilfreich, wenn im Unternehmen eine offene Kommunikationskultur gefördert wird und die Mitarbeitenden über die Unterstützungsmöglichkeiten bei der Eldercare ausreichend informiert werden. Sensibilisierungskampagnen können dazu beitragen, das Bewusstsein für die Bedeutung dieses Themas zu schärfen und Vorurteile abzubauen.

Fazit

Die Unterstützung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der Bewältigung von Eldercare-Verantwortlichkeiten ist nicht nur eine Frage der Fürsorge, sondern auch eine Investition in die Arbeitsfähigkeit und -zufriedenheit der Belegschaft. Indem Unternehmen und Institutionen geeignete Maßnahmen ergreifen, können sie dazu beitragen, die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zu verbessern und gleichzeitig eine positive Unternehmenskultur zu fördern. Durch die Integration von Eldercare-Unterstützungsmaßnahmen in das Betriebliche Gesundheitsmanagement können Unternehmen ihre Mitarbeitenden dabei unterstützen, gesund und leistungsfähig zu bleiben, während sie ihre Pflegeverantwortung wahrnehmen.

Wir ermutigen Führungskräfte dazu, diese Herausforderungen anzuerkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Mitarbeitenden, die von Eldercare betroffen sind zu unterstützen.


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